Brenda "MaBrrr" Fassie
"The Madonna of the Townships"
Dead Popstars 

Am 26.4.2004 war Brenda Fassie in der Küche ihres Hauses in Buccleuch und rauchte Crack. Plötzlich warf sie die Pfeife auf den Boden und brach in den Armen ihres Bruders zusammen. Als sie ins Sunninghill Hospital eingeliefert wurde, war sie ins Koma gefallen, Herz und Atmung standen still. Trotz Reanimation erlitt Brenda wegen Sauerstoffmangels einen Hirnschaden und starb 13 Tage später am 9.Mai, als die Ärzte es aufgaben, sie weiter künstlich am Leben zu erhalten. Entgegen ersten Gerüchten stand ihr Tod nicht mit ihrem Asthmaleiden im Zusammenhang. Auch die Behauptung, Brenda sei HIV-positiv gewesen, stellte sich nach der Autopsie als falsch heraus. Vielmehr war das Crack mit Rattex, einem Rattengift vermischt gewesen, eine beliebte Methode der nigerianischen Dealer in Südafrika, um den Stoff zu strecken. Die Polizei war daher auf der Suche nach einer jungen Frau - nicht Brendas Lebensgefährtin Gloria Chaka - die am 25.April Brendas Haus besucht hatte.

Bei der Trauerfeier im Langa Stadium in Kapstadt sagte der südafrikanische Präsident Thabo Mbeki, der auch zusammen mit Nelson Mandela an Brendas Sterbebett war, dass sich die Südafrikaner mehr um ihre Mitmenschen mit Drogenproblemen kümmern müssten. 9 Menschen wurden verletzt, als die Menge der Trauernden in den VIP-Bereich vordringen wollte, wo die Königin des Pop mit der goldenen Stimme aufgebahrt worden war.

Brenda wirkte in den Wochen vor ihrem Tod erschöpft. Es gab Planungen, mit ihr eine Fernsehserie über ihr Leben ähnlich wie "The Osbournes" zu drehen. Nach ihrem Tod beschuldigte Brendas Familie ihrem Manager Peter Snyman und ihrem Produzenten Sello "Chicco" Twala, Brenda ausgebeutet zu haben, Twala seinerseits beschuldigte Snyman. So etwas scheint zum Tod eines Popstars dazuzugehören. Brenda verdiente zwischen 1996 und 2002 etwa 6 Millionen Rand. Dies scheint nicht viel zu sein für einen Star, der in ganz Afrika als Ikone gefeiert wurde und es bis zu einem Artikel im Time-Magazine schaffte, aber kenne ich das südafrikanische Musikgeschäft im Detail? Eine Lebensversicherung hatte Brenda jedenfalls nicht, keine Versicherungsgesellschaft war wegen Brenda früherem Lebenswandel zu einem solchen Abschluss bereit.

Brenda Fassie gehörte seit 1986 zu den schillerndsten und populärsten Figuren der afrikanischen Musikszene und mischte höchst erfolgreich traditionelle Klänge mit moderner Popmusik. Sie war das "Bad Girl Of South African Pop" und galt als äußerst großzügig, aber auch sehr temperamentvoll und schwierig. Sie kam 1964 im Township Langa bei Kapstadt als jüngstes von 9 Kindern zur Welt. Kurz danach starb ihr Vater und ihre Mutter musste die Familie als Putzfrau ernähren. Schon mit 4 Jahren trat sie als Sängerin auf, von ihrer Mutter am Klavier begleitet. Mit 14 Jahren zieht Brenda nach Johannisburg, um aus ihrem Talent eine Karriere zu machen. 2 Jahre später wird sie Sängerin der Gruppe "Joy", die 3 Jahre später als "Brenda & The Big Dudes" ihre erste Platte aufnehmen durfte und gleich mit "Weekend Special" einen Riesenhit landete, der auch in die englischen und amerikanische Charts kam. Weiteren Hits folgten Tourneen durch die USA, Europa, Südamerika und Australien, aber ihre Nelson Mandela gewidmete LP "Black President" wurde von der Apartheids-Regierung verboten. Seitdem singt Brenda nur noch in den südafrikanischen Landessprachen Xhosa, Zulu und Sotho.

Ihr Geld ging für Häuser, Autos und Parties drauf, eine Affäre mit ihrem Mitmusiker Dumisani Ngubeni schenkte ihrem Sohn Bongani das Leben. Mit 25 heiratete sie den vorbestraften Geschäftsmann Nhlanhla Mbambo, doch schon ein Jahr später führte die Scheidung - sie warf Mbambo vor, sie zu mißhandeln und auszunutzen - zum persönlichen Absturz mit verpassten Auftritten, Prügeleinen mit Journalisten und Drogen. Brenda entzweite sich mit ihrem Manager und ihrem Produzenten Twala, und 1993 starb ihre Mutter. Ein erster Comebackversuch im folgenden Jahr mit der LP "Abantu Bayakhuluma" scheiterte, Brenda versackte mit ihrer Lebensgefährtin Poppie Sihlahla in einer Drogenhöhle in Hillbrow in Johannesburg. Ein Jahr später starb Poppie an einer Überdosis, Brenda wurde bewusstlos neben der Leiche entdeckt. Brenda kam wieder auf die Beine, nahm zusammen mit dem kongolesischen Sänger Papa Wemba auf, sie schaffte den Drogenentzug, bekannte sich öffentlich zu ihrer Drogensucht und Homosexualität und kehrte 1997 mit der in Zusammenarbeit mit Twala entstandenen CD "Memeza (Shout)" triumphal ins Musikgeschäft zurück. Mit "Nomakaniani?" erreichte sie sogar 3fachen Platinstatus und Brenda wurde in der Nachfolge Miriam Makebas mit ihrer Mischung aus der Townshipmusik Kwaito, Hip-Hop und langsameren House-Rhythmen - ihr Titel als "Madonna der Townships" beschreibt den Musikstil sehr gut -, zur neuen Königin der Popmusik Südafrikas. Doch Drogen- und Verschwendungssucht kehrten zurück, es kam zu wiederholten Aufenthalten in Entzugskliniken und, trotz Kora Pokals als beste Sängerin 1999, 4 Preisen für die jeweils bestverkaufteste südafrikanische CD des Jahres trotz einer USA-Tournee und ihren Foto auf dem Titelblatt des Time Magazine 2001, schließlich zu ihrem tragischen Ende an mit Rattengift gestreckten Crack.

Brenda Fassie - Diskografie
Brenda Unreleased/Gimme Some Volume (2004, CCP Records/EMI South Africa)
Gimme Some Volume 'Matshidiso' / Malibongwe / Hake Batle Sepe / Thula Baby / Zam' e Next Door / Ong Shapa Kamogare / Umfazi Uyazimela / Tell Me / Ngi Nje feat. Latoya / Brenda & Sbu's Party feat. Sbu
Brenda & The Big Dudes (2004, CCP Records/EMI South Africa)
The Queen of African Pop - Greatest Hits (2004, CCP Records/EMI South Africa)
Vul'Indlela / Weekend Special / Nomakanjani / No No No Senor / I Straight Lendaba / Higher & Higher / Too Late For Mama / Boipatong / Sumbulala / Black President / Thola Mandlozi / Ngeke Umcomfirm / Promises / Zola Budd / Amalahle / Umuntu Ngumuntu Ngabantu / Touch Somebody / Amagents / It's NiceTo Be With People / Koyoze Kuyovalwa
Mali (2004, EMI South Africa)
Ponci Ponci (Pontjie Pontjie) / Mali / Ntsware - Ndibambe / Ngwanona / Undikolota Malini / Siyobonana / My Baby / Ngizilahlela Kuwe / Ponci Ponci (Guitar Man Mix) / Ngwanona (Dub Mix) / Ponci Ponci Pinda (Club Mix)
Remix Collection (2003, Virgin/EMI South Africa)
Vulindlela (A Man Called Adam Remix) / Jiva (Dubtribe Mix) / Msindo (Gerd's Midtempo Mix) / Thola Amadlozi (Lazyboy / Sunday Best Remix) / Qula (Ashley Beedle Remix) / Nakupenda (4 Hero Remix) / Sum Bulala (Bent Remix) / Mingi Mingi (Norman Jay Remix) / Monate (Groove Chronicles Remix) / Soon, Very Soon (Howie B Remix) / Vulindlela (Original Version)
Myekeleni (2002, CCP World/EMI South Africa)
Sgubu Se Zion / Duma Duma / Baxakekile Oxam' / Shikhebe Shamago / Kesiyile Bana Baka / Hintoni / They All Want Me Down / Duma Duma [Gospel Mix] / Come Duze / Mama I'm Sorry / Sgubu Se Zion [Zion Mix] / Thixo Ongiphile
Mina Nawe (2002, CCP World/EMI South Africa)
Ngohlala Ngi Nje / Wewe (African Wedding) / Vuma / Lekwaito / Ubani Ozokufa / Uyng'embarasa / Ngohlala Nginje (Home Mix) / Wewe (Wedding Mix) / Ngik' Tholile / Life Is Going On
Greatest Hits (2002, CCP Records/EMI South Africa)
Vul'Indlela / Weekend Special / Nomakanjani / No No No Senor / I Straight Lendaba / Higher & Higher / Too Late For Mama / Boipatong / Sumbulala / Black President / Thola Mandlozi / Ngeke Umcomfirm / Promises / Zola Budd / Amalahle / Umuntu Ngumuntu Ngabantu / Touch Somebody / Amagents / It's NiceTo Be With People / Koyoze Kuyovalwa
Brenda Fassie (2000, EMI)
Vuli ndlela / Mpundulu / Nomakanjani (Come what may mix) / Jiva (Sparse vocal mix) / Msindo / Soon and very soon (99 remix) / Memeza / Moya / Qula (Remix) / Kenang bohle / Sum'bulala / Mpundulu (Gruff Mix)
Amadlozi (2000, CCP Records/EMI South Africa)
Thola Amadlozi / Nakupenda (I Love You) / Monate / Ngizobuya / Monate Kwaito Remix / Oxamu / Shoot Them Before They Grow / Thola Amadlozi [Remix]
Nomakanjani? (1999, CCP Records/EMI South Africa)
Nomakanjani? / Jiva / Moya / Mpundulu / Mingi Mingi / Kenang Bohle / Nomakanjani [Come What May Mix] / Soon and Very Soon [99 Remix] / Mpundulu [Gruff Mix] / Jiva [Sparse Vocal Mix]
Memeza (1999, CCP Records/EMI South Africa)
Qula / Sum' Bulala / Vuli Ndlela / Msindo / Memeza / Vuli Ndlela [Remix] / Qula [Remix] / Sum' Bulala [Remix]
Paparazzi (1997)
Now is the Time (1996)
Best of Brenda & the Big Dudes (1995)
Abantu bayakhuluma (1994)
Mama (1993)
Yo Baby (1992)
Bad Girl (1991)
Black President Brenda (1990)
Too Late for Mama (1989)
Umuntu ngumuntu ngabantu (1988)
Ag shame lovey (1987)
Brenda (1986)
No No No Senor (1985)
Let's stick together (1984)
Weekend Special (1983)
Featuring Black President (Best Of) (1996, CCP Records/EMI South Africa)
Black president-us remix / Too late for mama / Umuntu Ngumuntu Ngabantu / Iam not a bad girl / Boipatong / Jail to Jail / Ngiyakusaba / I straight le ndaba / Yo Baby / Bump Bump / Heroes party / The Lord is my sheppard / Black president-us remix
Umuntu Uyashintsha (1996, CCP Records/EMI South Africa)
Brenda Fassie Live (Video - 1996, CCP Records/EMI South Africa)
Life Is Going On / Weekend Special / Promises / No! No! Senore / I'm Not A Bad Girl / Too Late For Mama / Tender Care / Higher And Higher / Mama / From A Distance / Boipatong / Ngeke Umconfirm / Good Black Woman / Sgaxa Mabhanti
Natural Instinct (Mountain, 1996)
Mama (2000, Interra)
Ama-Gents (Club Mix) / Siyjola / Higher and Higher / Mama / Lonely / Ama-Gents (Hip-Hop Mix)
Too Late for Mama (1991, Columbia)
Too Late for mama / Shoot them before they grow / Black president / I won't run / Jail to jail / Stay away (from my man) / Bump bump (party time) / Don't follow me i'm married / Good black woman / Orphan / Hero's party
Black President

© 09-11-2005 by Martin Fuchs / Mehr Tote? / Zurück zu den Lebenden?