Yutaka
Ozaki, geboren am 29.11.1965, gestorben am 25.4.1992 an "pulmonary edema",
was übersetzt "Wasser in der Lunge" bedeutet. Es war aber doch
etwas mehr, was zu seinem Tod beitrug, denn er starb im Krankenhaus, nachdem man
ihn morgens nackt und stockbesoffen in einer kleinen Gasse in Tokio gefunden hatte.
Live fast die young auf japanisch, das klassische Ende eines Rock'n'Roll-Exzess-Lebens.
Ozaki
wurde Mitte der 80er Jahre zu einem Jugendidol in Japan und vielleicht so etwas
wie der japanische Kurt Cobain. Er galt als Stimme einer Jugend, die sich im am
Konformismus ihrer Eltern erstarten Gesellschaftssystem gefangen fühlte.
Seine Lieder sprachen von Scham, Zuneigung und Verzweiflung. Nach seinem Tod soll
es zu mehreren Selbstmorden unter seinen Fans gekommen sein. 100.000 Unterschriften
kamen zusammen für eine Petition, um die Umstände seines Todes neu zu
untersuchen, denn seine Familie glaubte, Alkohol und Drogen, die zu seinem Tod
führten, seien ihm gewaltsam eingeflösst worden. Seine Plattenfirma
dagegen behauptete, sein Tod habe überhaupt nichts mit Drogen zu tun, obwohl
er einige Jahre zuvor wegen Drogenbesitz zu einer Bewährungsstrafe verurteilt
worden war und daraufhin für kurze Zeit seinen Plattenvertrag verlor. Seine
Platten verkaufen sich bis heute und jährlich wird neues Archivmaterial neu
verpackt und auf den Markt geschmissen .... |
Hideto
"hide" Matsumoto, geboren am 13.12.1964, gestorben am 2.5.1998, war
ebenfalls ein Teenie-Idol. Sein Tod hatte 2 Selbstmorde und weitere 2 Selbstmordversuche
unter seinen Fans zur Folge. Dabei sind die Umstände seines Ablebens ähnlich
wie bei Michael Hutchence von INXS rätselhaft. Hide hatte sich in seinem
Schlafanzug mit einem Handtuch am Türgriffe in seinen Hotelzimmer aufgehangen.
Er starb im Krankenhaus und offiziell war es ein Selbstmord, auch wenn kein Abschiedsbrief
gefunden wurde oder sonst kein rechter Selbstmordanlass zu finden ist. Sein Tod
könnte daher wie bei Hutchence genauso gut die Folge einer autoerotischen
Selbststrangulation sein. Die Behauptung, dass der Tod als Folge einer verunglückten
Selbstmassage eingetreten sein soll, weil angeblich von einigen Gitarristen das
Auflegen des Gitarrengurts als angenehm empfunden und mit einer Massage-ähnlichen
Wirkung verglichen werde, dürfte unter naive Fan-Folklore und Ammenmärchen
fallen.
hide
war von 1988 bis 1997 Mitglied der populären japanischen Rockband X, die
sich aus rechtlichen Gründen außerhalb ihrer Heimat X Japan nennen
musste. X Japan galten mit ihren wilden Frisuren und außergewöhnlichen
Outfits als Begründer des Visual-Kei-Stils in Japan und spielten zuerst eine
Art Speed Metal mit hohen Balladen-Anteil, der sich aber später zu Alternative
Rock wandelte. Außer hide legten alle Bandmitglieder in den 90er Jahren
ihren extravaganten Kleidungsstil wieder ab. Unter ihren Fans war auch der japanische
Premierminister Junichiro Koizumi. Der Erfolg von X Japan bewahrte hide vor einer
Karriere als Friseur. Während einiger Tourneepausen von X Japan entstanden
erste Soloveröffentlichungen, 1997 dann in Zusammenarbeit mit amerikanischen
Musikern die Band Zilch. Zum Zeitpunkt seines Todes arbeitete er an der CD "Ja,
Zoo", die mit Hilfe seines Bruders fertiggestellt wurde. Seine Begleitband
Spread Beaver (übersetzt: gespreizte Möse?!) ging danach mit Videoaufnahmen
von hide auf eine ausverkaufte Tournee. Ein ihm zu Ehren eröffnetes Museum
musste allerdings 2005 wieder schließen. Angeblich verhinderte sein Tod
eine für das Jahr 200 geplante Reunion von X Japan. Eine andere Geschichte
erzählt, dass hide ein todkrankes Mädchen im Krankenhaus besuchte und
danach wunderbarerweise wieder gesund wurde. Zu seiner Beerdigung kamen zwischen
25.000 und 50.000 Fans.
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